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Mini-Radewig – Kinder entwickeln ihre eigene Stadt

Herford, 7. Dezember 2023. In der Stadt Mini-Radewig gibt es keinen Euro – hier heißt die Währung „Radi“. Damit können rund 80 Kinder der dritten Klasse von der Grundschule Radewig in dieser Woche einkaufen. In einem Planspiel vom 4. bis zum 8. Dezember 2023 entwickeln sie ihre eigene Stadt.

„Heute bin ich Bürgermeisterin von Mini-Radewig“, sagt die neunjährige Aisha. Jeden Tag wählen die Schülerinnen und Schüler ein neues Stadtoberhaupt. „Ich war vorher echt aufgeregt, aber es macht Spaß und die anderen hören auch alle auf mich“, meint Aisha.

Ob Tischlerin, Maler oder Postangestellte – die Drittklässlerinnen und Drittklässler können in verschiedene Berufe hineinschnuppern und sich ausprobieren. „Sie verdienen ihr eigenes Geld, das sie dann in der Stadt ausgeben können, zum Beispiel zum Einkaufen, in einem Spielzeugladen, oder im Spielpark“, erklärt Matthäus Büchner, Konrektor der Grundschule Radewig. „Dazu gibt es auch einen Stadtrat, der zusammen mit dem Bürgermeister oder der Bürgermeisterin alles Wichtige in Mini-Radewig regelt.“

„Ich bin wirklich beeindruckt von dem Projekt“, staunt Bürgermeister Tim Kähler. „Alle Kinder sind gut drauf und happy. Da haben die Organisatoren einen Nerv getroffen.“

Ziel des Projekts ist, Kindern mehr Handlungsspielraum und Freiheit zu geben, damit sie sich frei entfalten können. Sie haben die Chance, ihre eigenen Regeln für das Zusammenleben aufzustellen und sich gegenseitig zu helfen, indem sie sich zum Beispiel untereinander Geld leihen.

Die Idee für das Planspiel kam von Mitarbeitenden der Grundschule Radewig. Inspiriert ist sie vom früheren Ferienspiel „Mini-Herford“, wo Schulkinder ihr eigenes Herford aufgebaut haben.

„Mini-Radewig“ wird durch das Bundesprogramm „Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit“ finanziert. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Stefan Schwartze war sehr angetan davon, wie die Kinder ihre Stadt organisieren.

Die Abteilung Jugend der Stadt Herford hat das Projekt mit unterstützt.

Insgesamt kostet es um die 15.500 Euro inklusive Materialien. Die Grundschule Radewig hofft, das Projekt auch nächstes Jahr zu realisieren.