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Grundsteinlegung am Archäologischen Fenster am Münster

Herford, 31. August 2023. Heute wurde der Grundstein für das neu zu errichtende Archäologische Fenster am Münster (AfAM) gelegt.

Darin eingemauert wurde eine Zeitkapsel. In ihr befinden sich, neben aktueller Tagespresse und Münzen, in digitaler Form u.a. Ratsbeschlüsse und Förderbescheide zum AfAM (Stadt), Briefe der Äbtissin (Stadtarchiv), der aktuelle Gemeindebrief der Münsterkirche sowie zahlreiche Fotos und Sprachnachrichten von rund 80 Bürgerinnen und Bürgern.

In seiner Ansprache dankte Bürgermeister Tim Kähler allen Unterstützern und Förderern des Projektes: „Wie hat es früher hier ausgesehen? Unter dem Pflaster zwischen Münsterkirche und Rathaus liegt Herfords Geschichte. Eine Jahrhunderte alte, bedeutende Geschichte. Die Seele Herfords. Dass wir diese nun ans Tageslicht holen und sichtbar machen, ist großartig.“

Das Stift Herford, das unter anderem auch als Frauenstift oder Damenstift oder Fürstabteil bezeichnet wird, war ein Frauenkonvent in Westfalen. Die Abtei wurde Ende des 8. Jahrhunderts gegründet und 823 zur Reichsabtei erhoben.

Das AFaM soll die Geschichte der Herforder Fürstabtei im Mittelalter, sichtbar machen. Unter anderem soll an einigen Stellen Grabungsfläche freigelegt werden, um die besondere Bedeutung des Damenstifts erkennbar zu machen. Es wird kein Museum im klassischen Sinn, sondern eher ein begehbares Fenster.

Die Idee des Archäologischen Fensters geht zurück auf eine Initiative des Herforder Unternehmers und Stifters Dieter Ernstmeier.

2018 wurde bereits eine Finanzierungs-Vereinbarung zwischen der Stadt, der Dieter Ernstmeier Stiftung und dem Geschichtsverein unterzeichnet. Darin war der Stadt für den Bau eine Förderung von 1,7 Millionen Euro zugesagt worden sowie die Übernahme der Betriebskosten in Höhe von 500.000 Euro für 10 Jahre.

Die Stadt Herford hatte im November 2022 von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) für das AFaM einen Zuwendungsbescheid in Höhe von bis zu 1.575.000 Euro erhalten. Im April 2023 erhielt die Stadt Herford aus dem NRW-Förderproramm „Heimat-Zeugnis“ einen Bescheid von 400.000 Euro.
Der Eigenanteil der Stadt Herford für das AFaM liegt bei 1,9 Millionen Euro.

Ein Wettbewerbs- und Vergabeverfahren zum Archäologischen Fenster am Münster war 2019 beendet worden. Das Preisgericht hatte die Arbeiten der Büros Pfeiffer, Ellermann, Preckel aus Münster sowie Böll aus Essen jeweils mit dem 1. Preis versehen.

Als erstes starten jetzt die Archäologen auf der Baustelle, um die im Boden liegenden Funde freizulegen und wieder sichtbar zu machen. Dies wird mehrere Monate dauern.

Im kommenden Jahr werden dann die zwei Gebäude gebaut.

Die Eröffnung des AFaM ist für 2025 vorgesehen.

Alle Informationen zum Projekt und der Grundsteinlegung finden Interessierte im Internet unter www.afam-herford.de/