Fragen zur Nachtabschaltung

Fragen zur Nachtabschaltung

Zur beschlossenen Nachtabschaltung gibt es viele Fragen.
 

Erstmal ein paar Fakten:

  • Von den rund 8000 Straßenleuchten in Herford sind bisher erst knapp 2000 auf LED umgerüstet. Die älteren Leuchten sind nicht energieeffizient und ziehen daher viel Strom. Durch die Nachtabschaltung kann deshalb etwa 440.000 KWh/Jahr eingespart werden. Das ist eine Menge, vor allem im Vergleich mit anderen Maßnahmen.
  • Die Lampen werden nur von 0.00 Uhr bis 5.00 Uhr an Nebenstraßen abgeschaltet. An den Hauptverkehrsstraße bleiben die Leuchten aber eingeschaltet. Da viele Leuchten an einem System hängen, ist die Abschaltung nicht 100%-ig exakt steuerbar. Es wird also auch die ein oder andere Nebenstraße beleuchtet bleiben. Die Maßnahme ist befristet bis Ende Februar. 
    Wir können verstehen, dass vielen von euch die Nachtabschaltung Sorge macht. Es ist ganz natürlich, dass wir uns im Dunkeln unsicherer fühlen. Doch kommt es dadurch zu mehr Straftaten?
  • Wir haben bei der Polizei nachgefragt: 
    Herford hatte bereits eine Nachtabschaltung und Vlotho auch. Laut der Polizeikriminalstatistik hat die Zahl der Straftaten in beiden Städten in dieser Zeit nicht zugenommen.

Wir wissen, dass das Thema alle sehr beschäftigt und die Stimmung drückt.

Auch wir hoffen, genau wie alle, dass die beschlossenen Maßnahmen möglichst schnell aufgehoben werden können. Und das schaffen wir am besten, wenn alle mitmachen und in diesem Herbst und Winter viel Energie sparen.

Stellungnahme des Stadtsportverbands (SSV) zu den Energiesparmaßnahmen

Die Energiekrise trifft jeden und so sind auch die Herforder Sportvereine in dem vom Rat der Hansestadt Herford beschlossenen Maßnahmenpaket eine der betroffenen Gruppen. Der Stadtsportverband vertritt 65 Vereine und knapp 16.000 Mitglieder.

Die Abschaltung des warmen Wassers zum Duschen und die Absenkung der Hallentemperatur auf 15° Celsius sind ein schmerzlicher und deutlich spürbarer Einschnitt für die Vereine. „Der Sport trägt selbstverständlich diese Maßnahmen mit, denn das gesamtgesellschaftliche Ziel muss erreicht werden. Darüber ist sich der Vorstand des Stadtsportverbandes einig.“, so Geschäftsführer Julian Schütz. Der stellvertretende Vorsitzende Torsten Lampe ergänzt, dass es nur zu beachten gilt, vorhandene Strukturen nicht unwiederbringlich zu zerstören.

„Auch wenn wir die Maßnahmen mittragen, sind wir Vertreter unserer Mitgliedsvereine und müssen deren Bedenken wahrnehmen“, so Bruno Obens. Er wurde schon von betroffenen Vereinen angesprochen, die sich erheblich gefährdet sehen. Es gibt verschiedene Nachfragen hinsichtlich des Duschens, aber auch die Absenkung der Hallentemperatur auf nur noch 15° besorgt aktuell die Vereine. Gerade bei weniger bewegungsintensiven Angeboten wie z.B. Senioren- oder Rehasport gibt es Befürchtungen, dass diese Gruppen unter Umständen auf Dauer verloren sein könnten.

„An den Maßnahmen führt kurzfristig leider kein Weg vorbei. Wir müssen nur mit Augenmaß agieren und gegebenenfalls nach- oder gegensteuern, wenn sich nicht erwünschte nachteilige Effekte ergeben. Wir sind vom SSV mit Verwaltung und Politik im ständigen Austausch, um dauerhafte Schäden in der Sportlandschaft zu vermeiden. Ich bin zuversichtlich, dass alle Seiten hier gut zusammenarbeiten und dasselbe Ziel haben. Dennoch muss man festhalten, dass wir lokal leider nur begrenzte Möglichkeiten haben und im ungünstigsten Fall am Ende vom Agieren Dritter abhängig sind“, so der SSV-Vorsitzende Jürgen Berger. „Wenn der russische Präsident den Hahn komplett abdreht, wird es nicht mehr nur um Beschränkungen gehen. Es gilt daher, gemeinsam mit Politik und Verwaltung Lösungen zu finden, die uns in der Zukunft vor solchen Maßnahmen bewahren. Das ist nicht einfach, aber daran arbeiten alle Seiten.“