19. Jahrhundert

Herford gelang es, seine Jahrhunderte währende Stellung als wirtschaftliches, administratives und kulturelles Zentrum der Region auch im industriellen Zeitalter zu behaupten. Neben dem industriellen Sektor formierte sich ein privater und öffentlicher Dienstleistungsbereich sowie ein differenzierter Einzel- und Großhandel. Zahlreiche höhere Schulen, das 1874 eröffnete Theater, das 1882 gegründete Städtische Museum, ein eigenes Orchester und zahlreiche Musikvereine sowie der 1911 ins Leben gerufene „Verein für Kunstfreunde“ kennzeichneten das vielfältige kulturelle Leben in der Stadt.
1911 stieg Herford zur kreisfreien Stadt auf. Herford blieb aber trotz seines Ausscheidens aus dem Kreisverband Sitz der Kreisverwaltung. Das Amtsgericht saß in der Stadt. Für den stark angewachsenen Verwaltungsapparat wurde während des ersten Weltkrieges (1914 – 1917) das noch heute genutzte, schlossartig wirkende Rathaus zusammen mit der Markthalle erbaut.