Vorbilder im Ehrenamt

Unter der Federführung des Emma-Teams (Ehrenamt macht Menschen aktiv) wurden die sechs Vorbilder von einer Jury, bestehend aus Bürgermeister, Verwaltung, Politik und zwei Delegierten der Gruppe Emma, ausgewählt.

Die Ehrung der Vorbilder im Ehrenamt wird seit 2006 durchgeführt und findet jetzt zum 12. Mal statt.

Die Vorbilder:

Klaus-Dieter Menke

Seit über 30 Jahren ist Klaus-Dieter Menke eine feste Größe in der Gemeinde Herford Mitte. Die Puste geht ihm so schnell nicht aus, denn seit langem schon engagiert er sich als Leiter des Posaunenchors und widmet sich dort der Ausbildung der Jungbläser. Klaus-Dieter Menke ist immer zur Stelle, wenn  Gottesdienste, Konzerte und Feste der Kirchengemeinde anstehen und diese musikalisch begleitet werden müssen. Dabei findet er immer den richtigen Ton, egal ob es ein Geburtstagsständchen oder die stimmungsvolle Begleitung einer Trauerfeier ist.

So ist er mit Leib und Seele ein fester Bestandteil des Gemeindelebens und hat großen Anteil daran, dass die Gemeinde sich als funktionierende Gemeinschaft schätzen darf. Der Klang seiner Posaune trägt das Kirchenleben von Herford Mitte zu einem unverzichtbaren Teil mit.

Gruppe Lernförderung

Kinder sind das schwächste Glied in der Gesellschaft und sie bekommen in besonderer Weise zu spüren, das einem ohne Bildung viele Chancen verwehrt bleiben. Der Kinderschutzbund Herford hat mit seiner Gruppe Lernförderung genau dieses Problem im Blick.

Seit über 40 Jahren legt sich die Gruppe Lernförderung für die  Chancengerechtigkeit Herforder Kinder ins Zeug. Ob fehlender häuslicher Beistand, Armut, Beziehungskonflikte – die Gruppe Lernförderung hilft, unterstützt und stärkt Herforder Kinder.
Mit nachhaltiger Einzelbetreuung werden die schulischen, kognitiven und auch die sozialen Fähigkeiten gefördert. Die Kinder erfahren an den Nachmittagen im Kinderschutzbund Wertschätzung und Hilfe. Sie lernen, Verantwortung für sich zu übernehmen. Mit Geduld und Zuwendung arbeiten die engagierten Gruppenmitglieder, um das Vertrauen der Kinder zu gewinnen und ihnen das zu geben, was ihr Menschrecht ist: Anspruch auf Bildung und eine lebenswerte Zukunft.

Sonja Ziemann-Heitkemper

Kunst ist ihre Leidenschaft. Sie ist vom Fach und möchte Kunst als Kulturgut möglichst vielen Menschen zugänglich machen. Seit über 40 Jahren engagiert sich die Pädagogin im Herforder Kunstverein auf vielfältige Art und Weise. Sie betreut Ausstellungen als Mit-Kuratorin, sie bereitet Ausstellungsführungen vor und organisiert sie. Auch Kunstreisen begleitet Sonja Ziemann-Heitkemper – gut dass es Menschen gibt, die Kunst und ihre Künstler erklären können.
Die Pädagogin hat diese Gabe und lässt interessierte Menschen mit großem Sachverstand  am Kunstbetrieb teilhaben.

Dabei ist ihr die Arbeit mit Kindern besonders wichtig.  In Workshops macht sie Techniken und Stile erfahrbar und leistet so einen elementaren Beitrag, die Kunst als Triebkraft menschlicher Entwicklung begreifen zu können. Der Herforder Kunstverein schätzt sich ausgesprochen glücklich, dieses unschätzbare Engagement nutzen zu dürfen.

Shanty Chor Hansestadt Herford

Seit 1999 besteht der Shanty Chor Hansestadt Herford e. V. Mit Hans Rodax auf der Brücke bilden Crew und Mannschaft ein stimmiges Ensemble,  das diesen erfolgreichen Herforder Dampfer in die Welt der Hanse schickt. Dort verstehen sie sich als Botschafter Herfords und tragen den guten Ruf der Hansestadt in die weite Welt.

Aber auch zuhause begeistern sie ihre Zuhörerschaft  mit dem liedgewordenen Fernweh, das den Menschen so nah ist und Shanty Chöre so beliebt macht.

Neben der Pflege dieses gesellschaftlichen Kulturgutes widmen sie sich allerdings auch karitativen Zwecken und unterstützen Vereine und Einrichtungen, die den Menschen Gutes tun. Von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger bis zum Freundeskreis Herforder Bismarckturm reichen die Nutznießer.

Gut für Herford, dass der Shanty Chor Hansestadt Herford weiter unter Volldampf fährt und Crew und Mannschaft fest zusammenstehen.

Gut, dass sich der Shanty Chor in und für Herford engagiert.

Thomas und Michael Kelsner

Notsituationen sind Alltag für den THW. Die Ehrenamtlichen des THW sind quasi universell einsetzbar. Sie bauen Brücken, liefern Strom und Trinkwasser, sie helfen bei Überschwemmungen, bei Erdbeben und immer dann, wenn das normale Leben zusammenzubrechen droht. Sie sind vor Ort aktiv, aber auch weit über Ländergrenzen hinaus.

Thomas und Michael Kelsner sind zwei tragende Säulen der Herforder Ortsgruppe. Sie sind der unverzichtbare Teil eines Kollektivs, das  auch ohne eine Katastrophe Menschen in der Gruppe begeistert und die technische Ausrüstung im Blick hat. Sie kümmern sich um das Binnenleben der Ortsgruppe, halten das technische Gerät in Schuss, planen Einsätze und sind sich für keine Aufgabe zu schade. Wenn es Menschen wie Thomas und Michael Kelsner nicht gäbe, wäre das eine ernstzunehmende Katastrophe für unser Gemeinwesen.
Gut, dass sich Thomas und Michael Kelsner für Herford engagieren.

Valentina Weich

Sie kam selbst als Aussiedlerin nach Deutschland und kennt den mühsamen Weg  der Integration in die deutsche Gesellschaft. Sie hat ihn erfolgreich gemeistert und möchte anderen helfen, dies auch zu schaffen.
Als muttersprachliche Assistentin und als ehrenamtliche Betreuerin arbeitet sie seit 10 Jahren für die Stadtverwaltung Herfords. Menschen, die aus der ehemaligen Sowjetunion neu nach Deutschland kommen werden von Valentina Weich unterstützt weil Sie diese versteht und ihre Angelegenheiten verständlich macht. Ob Sprachbarrieren, gesundheitliche Probleme oder bürokratische Hürden -  Valentina Weich bleibt solange an ihrer Seite, bis die Menschen es alleine schaffen. Ohne sie wäre Integration ungleich komplizierter.
Und in ihrer Funktion als ehrenamtliche Betreuerin regelt sie ebenfalls Angelegenheiten für Menschen, die Dinge nicht mehr regeln können. So dient sie auch hier als Stütze für die Bewältigung des Alltags von Herforder Mitmenschen.
Gut, dass sich Valentina Weich in Herford engagiert.



Archiv: Vorbild im Ehrenamt - Ehrung 2019


Christine Hahn

Benachteiligte Menschen, Kinder ganz besonders, brauchen Förderung und dafür braucht es Förderschulen wie die Albert-Schweitzer Schule. Aber auch deren Möglichkeiten sind begrenzt. Wie gut, dass sich Menschen wie Christina Hahn für die Ziele einer Förderschule stark machen und diese tatkräftig unterstützen.
Mit viel Engagement und Enthusiasmus vermittelt sie seit fast 10 Jahren als Ehrenamtliche Lesestrategien. Sie übt mit den Kindern Lieder zum gemeinsamen Singen und Texte für Theaterstücke ein. Bei Kindern mit Förderbedarf braucht sie dafür viel Geduld. Die Schule weiß, was sie Christina Hahn zu verdanken hat, leistet sie doch Dinge, die im Schulalltag so manches Mal zu kurz kommen. Die Freude der Kinder am Erreichten ist der Lohn für ihr vorbildliches Engagement.

Alwin Finzel und Reinhold Höner

Sie sind sozusagen die guten Seelen von Elverdissen. Seit über 50 Jahren wirken beide an unterschiedlichen wie auch gleichen Enden bürgerschaftlichen Engagements für die Menschen in ihrer Nachbarschaft. CVJM, Evangelische Kirchengemeinde, Spielmobil, Handball und Geburtstagsblasen sind einige der Bereiche ihres Wirkens.
Dabei haben sie sowohl durch Vorstandsarbeit als auch in ganz praktischen Aufgaben ihren Mann gestanden und sowohl den Kleinsten als auch den Ältesten nachhaltig Gutes getan.
Alwin Finzel und Reinhold Höner haben Elverdissen in besonderer Weise geprägt Der Ortsteil und mit ihm die Hansestadt Herford bedanken sich bei beiden Elverdisser Urgesteinen für ihr Engagement.

Gerd Büntzly

Er ist ein Mann mit festen Überzeugungen. Ungerechtigkeit und Intoleranz sind ihm ein Dorn im Auge und geben ihm die Kraft für sein Engagement. Menschen mit geringem Einkommen, Erwerbslose und Hartz 4-Empfänger können sich seiner Solidarität gewiss sein. So war er sowohl bei der Vereinsgründung für Betroffene von Hartz 4 wie auch bei der des Tauschrings Herford mit von der Partie.
Gerd Büntzly ist außerdem Friedensaktivist. Er mischt bei der Gruppe attac mit, engagiert sich bei Demonstrationen, ist gewerkschaftlich bei Verdi aktiv und setzt sich für Flüchtlinge ein. Und diese Aufzählung ist längst nicht abgeschlossen.
Gerd Büntzly ist sicher auch unbequem, aber er ist vor allem eins – den Menschen in friedvoller Haltung zugewandt.

Brigitte Grube und Elke Nissen

Sie gehören zu jenen, die die Worte der Kanzlerin ‚Wir schaffen das‘ in die aktive Tat umsetzen. Die Integration von Flüchtlingen liegt ihnen am Herzen.

Sie wollen, das wir es schaffen – die bedürftigen Menschen in unsere Mitte zu holen und ihnen dabei behilflich zu sein, ein menschenwürdiges Leben zu leben.

Als die Nachbarschaftshilfe Helferinnen und Helfer suchte, waren sie zur Stelle und haben sich an die Arbeit begeben: unabhängig von Religion, Hautfarbe und Herkunft helfen beide bei der Bewältigung des Alltags von Familien, denen beinahe alles genommen wurde.

Mit Ausdauer und Verlässlichkeit reichen beide ihre Hände für Mitgefühl und Menschlichkeit – ein wahrer Reichtum unserer Gesellschaft.

Hannelore Tschirner


Hannelore Tschirner ist seit über 30 Jahren überzeugte und aktive Gewerkschafterin. Mit dem Ruhestand führte sie die gewerkschaftliche Arbeit zu den aktiven Verdi-Seniorinnen und ist Beispiel dafür, dass Gewerkschaftsarbeit keine Altersgrenze kennt.

Seit 9 Jahren engagiert sie sich im Herforder Seniorenbeirat.

Die politischen Entscheidungen des Rates und das tägliche Geschäft der Verwaltung verfolgt sie mit wachsamen und kritischen Augen.
Dazu kommt ihre kreative Ader. Als ‚Seniorina‘ schreibt sie humorvolle, aber auch scharfzüngige Kabarettstücke. So bietet sie vielen Menschen gute Unterhaltung – ehrenamtlich und kostenlos. Hannelore Tschirner ist eine wahre Bereicherung für den politischen und kulturellen Alltag der Hansestadt Herford.

das Willkommenscafé Stiftberg

Die Ankunft großer Gruppen von Flüchtlingen brachte 2015/16 Ungewissheit und Sorgen mit sich. Ein runder Tisch sollte dem entgegen wirken und die Menschen miteinander ins Gespräch bringen. Dies war auch der Beginn des Welcome Willkommenscafés Stiftberg. Dort treffen sich seitdem regelmäßig Flüchtlinge und Einheimische. Die Treffs sind mehr als Kaffee und Kuchen. Die Menschen kommen zusammen – sie reden und lachen miteinander und sie lernen sich kennen.
Das Welcome Café trägt dazu bei, dass aus Fremden Freunde werden. Das Schicksal von Flüchtlingen bleibt so nicht länger abstrakt – im Gegenteil: es wird konkret.
Für diese Gastfreundschaft und Solidarität bedankt sich die Hansestadt Herford sehr herzlich.